“Handel statt Hilfsleistungen, Hilfe durch Handel”
Das Nepalteeprojekt und seine Partner sind der der Auffassung, dass die Stärkung dieser Art des Handels die einzig effektive Form von “Entwicklungshilfe” ist. Wir sprechen daher auch von Entwicklungszusammenarbeit. Wir leisten einen Beitrag zur Selbsthilfe, die es den Partnern ermöglicht, sich aus eigener Kraft mit hochwertigen Produkten in der Weltgesellschaft zu behaupten. Indem den Kleinbauern mehr Einkommen ermöglicht wird, steigt ihr Lebensstandard. Eine Steigerung des Einkommens bedeutet Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Ob und wie unsere Partner in den Ländern sich “entwickeln” wollen, bleibt allein ihnen überlassen. Dies ist unser Beitrag zur ‘Hilfe zur Selbsthilfe.
Als Abnehmer achten wir darauf, dass die Stärkung des Exportabsatzes nicht gleichzeitig eine Exportabhängigkeit bei den Kleinbauern in den Lieferländern bewirkt. Der Anbau und die Produktion für den Export finden bei unseren Partnern nur in dem Masse statt, wie dem Binnenmarkt des Partnerlandes keine nennenswerten Ressourcen entzogen werden. Der Anbau erfolgt daher auch und vor allem für den heimischen Markt, dann erst für den Export. Wir sind bestrebt, ständig neue Produktideen anzubieten und umzusetzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Einführung neuer Produkte und Produktdesigns bei unseren Partnern automatisch eine Erhöhung des Absatzes auf deren Binnenmarkt bedeutet.
Unsere Partner helfen bei der kontinuierlichen Verbesserung sowohl im agrarischen als auch im unternehmerischen Bereich.
Im Einzelnen leisten sie:
• Lösung anbautechnischer Fragen
• Verbesserung der Verarbeitung der Produkte
• Intensivierung der ökologische Anbau- und Produktionsverfahren
• Qualitätsverbesserung der Produkte
• Hilfestellung bei der Diversifikation in der Produktpalette
• Entwicklung neuer Produkte und Designs
• Vermarktungshilfen für den Binnenmarkt und den Export
• Durchführung von Trainingsmaßnahmen
Fairer Handel wird bei unseren Partnern und uns sehr ernst genommen und beinhaltet die folgenden Vorgaben:
• Mitbestimmung des Verkaufspreises durch die Kleinbauern.
• langfristige Produktabnahme, d. h. Sicherheit für die Bauern im Hinblick auf Einkommen und Arbeitsplätze
• Vorfinanzierung der Wareneinkäufe von durchschnittlich 50%
• keine Vertragsstrafe im Falle von Lieferverzug
• Ausschaltung von Zwischenhandelsstufen und Spekulanten
• keine Subvention im Vertrieb der Produkte (keine ehrenamtliche Arbeit!)
Solche Subventionen schaffen keine Langfristigkeit!
• kostenlose Beratung der Kleinbauern im Hinblick auf Anbau und Vertrieb
Direkter fairer Handel, oder auch „direct fair trade“ genannt, ist Handel auf Augenhöhe. Unserer Partner und wir kennen unsere Lieferanten persönlich und arbeiten auf eine partnerschaftliche Weise mit ihnen zusammen. Dabei verzichten wir auf Zwischenhändler oder andere Absatzmittler. Teure Lizenzgebühren für Siegelorganisationen fallen ebenso wenig an wie aufwändige Zertifizierungsmaßnahmen, die oft, gerade für einzelne Kleinbauern, eine Hürde darstellen. Darüber hinaus werden keine fixen Preisprämien oder an den Weltmarktpreis gebundenen Preise gezahlt, die eine falsche Sicherheit vortäuschen könnten und stetige Weiterentwicklung bremsen könnten. Das wichtigste dabei aber ist, dass ein möglichst großer Teil der Wertschöpfung in den Ursprungsländern stattfindet.